Säge Samurai Ichiban

Zweifellos sind die Sägen von Silky ausgezeichnet. Das einzige, was mich an ihnen stört, ist, dass sie von den vielen "Outdoor-Experten" im Internet genau so zum "Goldstandard" hochgejubelt werden wie beispielsweise die Carinthia-Schlafsäcke.

Beides sind sicher gute Firmen mit soliden Produkten, aber die Penetranz und Allgegenwärtigkeit der vermutlich zum Großteil auf die eine oder andere Weise bezahlten Influencer, die davon schwärmen, stört mich erheblich. Das verstellt den Blick davor, dass es Wettbewerbsprodukte gibt, die gleich gut oder sogar besser sind - und dabei nicht zwingend auch gleich teuer.

Einer dieser Fälle ist die japanische Säge Samurai Ichiban.

Ich habe sie in einem Review bei "Gideon's Tactical" auf Youtube entdeckt - einem der wenigen zuverlässigen und etablierten Kanäle für Messer-, Axt-, Säge und Ausrüstungsreviews.

Die Samurai Ichiban kostet nur rund die Hälfte einer vergleichbaren Silky-Säge und sie weist einige Nachteile auf, aber ihre Sägeleistung ist schlicht und ergreifend deutlich besser.



Ich habe die Samurai Ichiban mit nassem Buchenholz und trockenem Fichtenholz ausprobiert.

Das Sägeblatt dieser Zugsäge ist sehr dünn und verbiegt sich bei unsachgemäßer Nutzung leicht. Ich habe mit der Säge nicht nur selbst gesägt, sondern auch meine Kinder sägen lassen, die ebenfalls wissen wie eine Zugsäge funktioniert. Niemand hat sie verbogen oder ist damit nicht klargekommen. Ohne weiteres Verleihen würde ich diese Säge nicht.

Die Säge hat eine sehr agressive Sägezahnung, die schnell, leise und ohne Kraftaufwand auch dicke Buchenäste durchtrennt.

Der Griff ist ergonomischer als der bei Silky und liegt nicht nur besser in der Hand, sondern macht die Benutzung durch einen besseren Winkel der Hand auch angenehmer und weniger ermüdend.



 

Ich sehe nur zwei Nachteile: Erstens ist der Handgriff nicht so stabil wie der von Silky-Sägen. Er wackelt nicht und es ist uns auch nicht gelungen, ihn zu beschädigen, aber er sitzt etwas lockerer als bei Silky. Das könnte sich bei längerfristiger Nutzung als problematisch erweisen. Ich habe die Säge erst einen Monat im Einsatz und bisher ist sie wie am ersten Tag.

Der zweite Nachteil ist die Scheide. Sie ist nicht nur dünner als bei Silky, sondern die Säge gleitet auch nicht sicher auf Rollen geführt hinein. Deshalb muss man auch beim Versorgen der Säge aufpassen, dass sie nicht verbiegt. Das ist keine wirklich nennenswerte Einschränkung, erfordert aber Beachtung.



Nachtrag

Ich hatte die Säge eigentlich meinem Sohn geschenkt. Eigentlich. Denn sie ist so viel besser, als meine Silky-Sägen, dass ich sie mir in den letzten zwei Monaten immer wieder genommen habe. Ich habe damit ungefähr drei bis vier Mal die Woche gearbeitet. Meistens habe ich frische Birke und totes Buchenholz damit gesägt. Sie war ab und zu auch im Regen und Schnee dabei und immer, wenn ich lange draußen war, habe ich sie im Rucksack dabei gehabt. Selbst im Garten und beim Basteln ist sie mit ihren präzisen Schnitten und ihrer Leichtgängigkeit mehrfach zum Einsatz gekommen. Was Ausrüstung angeht, ist diese Säge die klarste Kaufempfehlung der letzten 12 Monate!